Zürichsee-Zeitung: Das Linthgebiet steht nicht mehr im App-seits

Alles, was im Dorf läuft, lässt sich auf Smartphone oder Tablet in Erfahrung bringen. Im Linthgebiet bieten seit einem Jahr neun von zehn Gemeinden eine App an.
«Gehört zu Kommunikation»
Der Stadtschreiber von Rapperswil-Jona, Hansjörg Goldener, berichtet von derzeit rund 330 Nutzern. Die App bietet dieselben Informationen an wie die Website der Stadt. «Neuigkeiten, Anlässe, Verwaltung, Onlineschalter, Orte, Publikationen, Vereine, Abfall, wichtige Nummern», zählt Goldener auf.
Reaktionen der Nutzer hat er bisher nicht erhalten, «was als gutes Zeichen zu werten ist». Der Stadtschreiber hat eine klare Meinung: «Eine Gemeinde-App gehört nach meiner Ansicht in das Kommunikationskonzept einer Gemeinde.» Die Erwartungen von Rapperswil-Jona seien bisher erfüllt worden. Die Betriebskosten belaufen sich auf jährlich 3500 Franken.
Tiefe Quote am Zürichsee
Während im Linthgebiet neun von zehn Gemeinden eine App haben, ist die Quote am Zürichsee viel tiefer. Am rechten Ufer machen nur vier von elf Gemeinden Gebrauch von der neuen Informationstechnik, am linken sind es sechs von zwölf. Zu den App-Pionieren gehört Meilen. Dort ist der Service im Sommer 2011 eingeführt worden. Knapp 400-mal wurde die App in der 13100 Einwohner zählenden Gemeinde runtergeladen.
Horgen machte im Dezember 2012 mobil. Hier bedienen sich schon fast 1400 Menschen (bei 20100 Einwohnern) der App. Erst seit Januar dieses Jahres bietet Küsnacht eine App an. Bisher haben sich etwa 150 User (bei 13750 Einwohnern) angeschlossen.
Apps bekannt machen
Apps sind mehr als nur Imagepflege für eine modern erscheinende Gemeinde. Sie vernetzen die Einwohner mit dem Dorf. Das sagt Lorenz Ilg, Mitgründer der Innovative Web AG (Zürich). Diese Firma ist für die meisten Gemeinde-Apps in der Region Zürichsee verantwortlich.
Ilg warnt vor Stillstand und Zufriedenheit, nur weil man bereits eine Gemeinde-App hat. Einige Gemeinden seien nämlich bei der Werbung für ihre App zu zurückhaltend. «Sie machen bloss einen kleinen Hinweis auf der Homepage oder einmal in einem Versand», sagt er. Ausnahme: «Richterswil, die machen jetzt gerade richtig viel Werbung mit einer Plakataktion.»
Schon einen Schritt weiter
Gemeinde-Apps sieht Lorenz Ilg als Chance, junge Bürgerinnen und Bürger für Gemeindepolitik und Dorfleben anzusprechen. Das hat man in Rapperswil-Jona bereits begriffen und ist schon einen Schritt weiter.
«Social Media wird bei uns bei grösseren Projekten eingesetzt», sagt Stadtschreiber Hansjörg Goldener. Dazu zählen etwa die Mobilitätszukunft sowie weitere spezielle Bereiche wie die Stadtbibliothek. Bei diesen Themen setzt die Stadt auch auf die Kommunikations-Plattformen von Twitter, Youtube, Facebook und Flickr. (zsz.ch)