20. März 2018
Das Internet befindet sich im stetigen Wandel. Das eGovernment wird mobile und benutzerfreundlich. An der Kundentagung 2018 der i-web vom 20. März 2018 zeigten Gastreferent(inn)en und Mitarbeitende der i-web neue Entwicklungen und neue Möglichkeiten. 150 Vertreter/-innen von Städten, Gemeinden, Kantonen und Schulen nutzten die Gelegenheit für einen angeregten Austausch.
Sie bewegt sich rasch: Die Welt des Internets und des eGovernments. Grund genug, sich hie und da auszutauschen, gemeinsam neue Facetten zu entdecken und einen Blick in die Zukunft zu werfen. An der Kundentagung der i-web vom 20. März 2018 nahmen sich rund 150 Stadt-, Gemeinde-, Kantons- und Schulvertreter/-innen, 20 Mitarbeitende der i-web und sechs Gastreferent(inn)en Zeit für diesen Austausch.

Mobile first


Das Smartphone hat die Welt des Internets aufgemischt. Guido Zibung, Leiter Operations bei i-web, illustrierte dies mit eindrückllichen Zahlen: 97 Prozent der „Digital Natives“ (14 bis 29 Jahre) surfen heute in der Schweiz unter anderem per Smartphone. Bei den „Digital Immigrants“ (30 bis 54 Jahre) sind es neun von zehn. Auch die Silver Surfers (55 bis 69 Jahre) haben das Smartphone entdeckt. Drei von vier von ihnen surfen unter anderem mobil.

Wer einen Webauftritt anbietet, muss diese veränderte Ausgangslage berücksichtigen. Das sagte sich die Stadt Luzern, als sie sich 2016 dafür entschied, gemeinsam mit i-web einen Mobile-first-Webauftritt umzusetzen. Als Pilotkundin beteiligte sie sich dabei auch an der Entwicklung des i-CMS 7, der fluid-responsiven Nachfolgeversion des i-CMS 6.

Benutzer/-innen im Zentrum


Zusammen mit der Gerätepräferenz sind im Internet auch ganz allgemein die Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer ins Zentrum gerückt. i-web trägt dieser Entwicklung Rechnung, indem sie ihre Kunden vermehrt bei Fragen zur Ausrichtung ihres Webauftritts berät: Was möchte die Gemeinde selber mit ihrem Webauftritt erreichen? Was wünschen sich die Verwaltungskunden? Diese Fragen erhalten bei der Gestaltung der Navigationsstruktur und der weiteren Bedienungshilfen in fluid-responsiven Webauftritten eine zentrale Bedeutung.

Informationen und Dienstleistungen rasch und einfach finden, Verwaltungsgeschäfte vollständig online abwickeln und Rückmeldungen zum Bearbeitungsstand erhalten: Diese Bedürfnisse äussern die Verwaltungskunden übereinstimmend in Befragungen. Die Stadt Luzern hat diese Kundenbedürfnisse mit ihrem themen- und dienstleistungsorientierten Webauftritt ins Zentrum gestellt. Die hierarchische Suche führt auch Smartphone-Benutzer/-innen nach wenigen Eingaben rasch zur gesuchten Information oder zum gesuchten Online-Formular. Die Webmistress der Stadt Luzern, Christine Koller, hat den neuen Webauftritt wesentlich mitgeprägt. Sie berichtete an der Kundentagung der i-web darüber, wie sie verwaltungsintern die Zusammenarbeit mit den Administrator(inn)en koordiniert hat.

i-CMS 7 und mehr


Rund 30 Städte und Gemeinden erneuern ihren Webauftritt zurzeit mit dem i-CMS 7. Die Vorteile der neuen i-CMS-Version sind vielfältig. Auch auf Smartphones wird der komplette Inhalt des Webauftritts zugänglich. Freie Seiten lassen sich flexibler gestalten. i-CMS7-Kunden veröffentlichen eine beliebig grosse Anzahl Bilder pro Seite. Auch animierte Bilder werden möglich. Die Rubrikbilder lassen sich nun ebenfalls selbstständig verwalten.

Im Designbereich eröffnet sich für die i-CMS7-Kunden eine ganz neue Welt von gestalterischen Möglichkeiten. Samuel Siegrist zeigte als Leiter Service Center der i-web anhand von drei Beispielen die grosse Vielfalt möglicher Features und Erscheinungsweisen. Split-View, Landingpages, Scroll- und Sprunghilfen, FAQ-Dropdowns, hierarchische Suchvorschläge, Hamburger- und Canvas-Navigationen: Dies nur einige Stichworte.

Einmal erfassen. Mehrfach nutzen. Das i-CMS der i-web stellt die Inhalte des Webauftritts auch für viele weitere Nutzungsformen zur Verfügung. An der Kundentagung der i-web zeigte Michel Amstutz, Fachberater der Signal AG, wie sich diese Stärke des i-CMS mit den Vorteilen digitaler Stelen kombinieren lässt. Die Outdoor-Stelen der Signal AG sind vandalen- und wettersicher und auch für Rollstuhlfahrer bedienbar. In Kombination mit dem Modul „i-Touchscreen“ von i-web und dem i-CMS 6 oder i-CMS 7 eignen sie sich damit optimal für digitale Schaukästen.

Gesetze und Wirkungen


Lorenz Ilg, Mitglied der i-web-Geschäftsleitung, zeigte die internationalen und nationalen Rechtsentwicklungen auf, die das Internet, den eCommerce und das eGovernment in den nächsten Monaten und Jahren mitprägen werden. Datenschutz und Datenhoheit des Benutzers sind dabei zentrale Stichworte: Die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU tritt am 25. Mai 2018 in Kraft und stärkt die Rechte der Konsumentinnen und Konsumenten in der digitalen Welt. Sie hat bereits lange im Voraus die Aktivitäten der globalen Player im Internet massiv beeinflusst.

Die Verbindlichkeit der DSGVO für die Schweiz ist noch nicht im Detail geklärt. Die Schweiz übernimmt aber die wichtigen Grundsätze der DSGVO im Rahmen der Totalrevision der schweizerischen Datenschutz-Gesetzgebung. i-web beobachtet die laufenden Diskussionen mit Interesse und nimmt die nötigen Anpassungen vor.

Weitreichende Folgen haben auch die internationalen und nationalen Regulierungen zur elektronischen Identität (eID). i-web hält ein elektronische Identifizierungsmittel für einen wichtigen eGovernment-Enabler. Weil sich die 2010 vom Bund lancierte SuisseID leider nicht durchsetzen konnte, planen wir mit SwissSign, Trägerin der neuen SwissID, ein Pilotprojekt. Eine zentrale Rolle spielt im eID-Ökosystem die Identitätsstelle, welche die Identitäten verwaltet. i-web beteiligt sich unter anderem zusammen mit dem Bund (Identitätsverbund Schweiz) und dem Kanton Zug (ZugLogin) an Projekten in diesem Bereich.

eGovernment: Wo stehen wir, wohin gehen wir?


Auch im eGovernment ist die Schweiz keine Insel. Guido Zibung, Leiter Operations bei i-web, erläuterte, warum die Schweiz in internationalen eGovernments-Vergleichsstudien je nach Studiendesign ziemlich unterschiedlich abschneidet. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die kommunalen eGovernment-Angebote in vielen Studien ungenügend einbezogen werden. In kleinräumigeren Studien und in der nationalen Studie 2017 im Auftrag von E-Government Schweiz zeigt sich die Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft aber mit dem eGovernment-Angebot weitgehend zufrieden.

Die EU hat mit ihrer Strategie für einen digitalen Binnenmarkt in der Digitalisierung eine Führungsrolle übernommen. Zusammen mit der EFTA hat sich die EU zudem zu wichtigen eGovernment-Prinzipien bekannt. Ueli Maurer hat mit der Unterzeichnung der Tallinn Declaration on eGovernment bekräftigt, dass auch die Schweiz sich an der grenzüberschreitenden Digitalisierung der Verwaltung beteiligen möchte. Die Tallinn Declaration beinhaltet ein klares Bekenntnis zur Benutzerorientierung. i-web arbeitet zusammen mit ihren Kunden Tag für Tag daran, dieses Bekenntnis umzusetzen.

Benutzerorientierung bedeutet im Zeitalter der Informationsüberflutung und der Mobilgeräte insbesondere kürzer, einfacher, klarer und mobile. Bruno Bonello und Sascha Münger von SIX Payment Services zeigten am Beispiel der schweizerischen Mobile-Payment-Lösung TWINT, was einfach und mobile im Bereich der Online-Zahlungen in der Praxis bedeuten kann: TWINT erlaubt Zahlungen per Kreditkarte wie auch im Debit-Direct-Verfahren. Jede und jeder kann also mit TWINT einfach online bezahlen. Die Internetbenutzerinnen und Internetbenutzer bedanken sich dafür unter anderem mit der tiefsten Abbruchrate im Vergleich zu anderen Zahlungsmitteln.

Weitere mögliche Entwicklungsschritte im eGovernment zeigte Samuel Siegrist: Mit Fachapplikationen und eServices der i-web digitalisieren öffentliche Verwaltungen und Schule komplette Geschäftsprozesse vom zentralen Benutzerkonto im Webauftritt bis in die verwaltungs- oder schulinterne Kernapplikation. Der Leiter des Service-Centers bei i-web illustrierte dies am Beispiel des Reservations- und Bewirtschaftungssystem RBS, der Parkkartenverwaltung, des Einbürgerungssystems und der Todesfall- und Grabverwaltung.

Besonders interessante Facetten des eGovernment eröffnet i-web ihren Kunden auch mit dem zentralen Benutzerkonto. Je nach Art der Dienstleistung kommen dabei unterschiedliche Identifizierungsmittel und –verfahren zum Einsatz. Praktische Umsetzungsbeispiele sind etwa das Modul eBescheinigungen mit dem Kanton Zug und den Zuger Gemeinden. Hier soll künftig das ZugLogin zum Einsatz kommen, das der Kanton Zug seiner Bevölkerung kostenlos anbietet. Interessante Perspektiven für Schulen eröffnet auch das Schüler- und Elternkonto.

Gemeinsamer Ausblick


Rund 150 Kundinnen und Kunden haben sich an der Kundentagung 2018 der i-web über viele Facetten des Internets und elektronischer Geschäftsprozesse informieren lassen. Die angeregten Gespräche in der Kaffeepause und beim abschliessenden Apéro riche zeigten, dass die Städte, Gemeinden, Kantone und Schulen zusammen mit i-web weiterhin in grossen Schritten vorankommen und die schweizerische eGovernment-Landschaft weiter mitprägen möchten.

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