28. August 2017
Die Schweiz verfüge über die Grundlagen, um Veränderungen zu meistern. Wenn wir die Digitalisierung und ihre Chancen und Herausforderungen verstehen und nutzen, können wir davon profitieren, meint der schweizerische Wirtschaftsdachverband economiesuisse.
Wir müssen uns vor der digitalen Zukunft nicht fürchten. Auf diesen Nenner liesse sich der Bericht „Zukunft digitale Schweiz“ herunterbrechen, den der Schweizer Wirtschafts-Dachverband economiesuisse kürzlich veröffentlicht hat. Die Schweiz habe alle Voraussetzungen, um zur Digitalisierungsgewinnerin zu werden. Sie müsse sich aber auf ihre Stärken besinnen und die Digitalisierung als Chance verstehen.

Orientierungshilfe


Die Studie, die economiesuisse zusammen mit dem Think Tank „W.I.R.E.“ verfasst hat, will als Landkarte und Inspiration dienen. Sie hilft, „Digitalisierung zu verstehen und weiterzudenken“. Dies tut sie, indem sie drei Ebenen der Digitalisierung betrachtet: die technologischen Grundlagen, die Anwendungsfelder und die Konsequenzen für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Individuen.

Technologische Grundlagen


Technologisch beschreiben die Autoren vier Dimensionen der Digitalisierung: das Erzeugen von Daten (Datengenese), das Verarbeiten von Daten, das Speichern von Daten und das Übermitteln von Daten. In allen vier Dimensionen befindet sich die Digitalisierung in Entwicklung. So steigen zum Beispiel die Volumina der gespeicherten Daten laufend an, die Datenzugriffs-Möglichkeiten vervielfachen sich, doch auch die Bedeutung von Sicherheitsstandards nimmt zu.

Anwendungsfelder


Als Anwendungsfelder der Digitalisierung nennt die Studie die Vernetzung, die Automatisierung, die Virtualisierung und die „Realisierung“. Die Vernetzung findet unter Menschen, aber auch zwischen Menschen und Maschinen statt. Die Automatisierung betrifft tendenziell vor allem Prozesse, die irgendeine Form von Gesetzmässigkeit aufweisen. Mithilfe der künstlichen Intelligenz wird aber versucht, auch weniger gesetzmässig verlaufende Prozesse zu automatisieren. Die Virtualisierung ermöglicht ein Visualisieren, Erweitern und Simulieren der Realität, was neue Dimensionen eröffnen, aber auch zur Realitätsflucht verleiten kann. „Realisieren“ schliesslich wird für mehr Menschen möglich, weil das Internet den Zugang zu Information und Handelsplattformen vereinfacht. Der 3D-Druck senkt auch für die produzierende Industrie in manchen Bereichen den Investitionsbedarf und ermöglicht so kostengünstigere dezentrale Produktionsformen.

Konsequenzen


Als Folgen der Digitalisierung für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Individuen sieht die Studie vier „übergeordnete Dilemmata“ oder „digitale Spannungsfelder“. Sie umreissen die Chancen und Herausforderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt:
  • mehr Gestaltungsraum – mehr Komplexität
  • mehr Effizienz – mehr Angleichung
  • mehr Gemeinschaft – mehr Fragmentierung
  • mehr Sicherheit – mehr Kontrollverlust.

Reaktion der Schweiz


Die Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten. Sie bringt uns Unsicherheiten und fordert eine laufende Umorientierung. Doch die schweizerische Gesellschaft habe in der Vergangenheit gezeigt, dass sie über die Grundlagen verfüge, um tief greifende Veränderungen gemeinsam zu meistern. Mut, Pioniergeist, Eigenverantwortung und Gemeinsinn nennen die Autoren als wichtige Ingredienzien.

Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen. Trotzdem ist es wichtig, vorauszudenken. Die Digitalisierung kann Mehrwert schaffen, wenn wir sie verstehen und weiterdenken. Mit seinem Bericht gelingt es dem schweizerischen Wirtschaftsdachverband, etwas davon greifbar zu machen.


Weitere Informationen:
economiesuisse: Zukunft Digitale Schweiz: Wirtschaft und Gesellschaft weiterdenken, Mitteilung vom 22.08.2017
economiesuisse und W.I.R.E: Zukunft digitale Schweiz- Wirtschaft und Gesellschaft weiterdenken, Download-Link der Studie

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