3. September 2014
Das Nationale Programm „Jugend und Medien“ des Bundesamts für Sozialversicherungen hat einen Leitfaden zur „Medienkompetenz im Schulalltag“ publiziert. Er liefert Fakten zum privaten Umgang der Kinder und Jugendlichen mit digitalen Medien und zeigt die Aufgaben und Möglichkeiten der Schule, die Medienkompetenz im Schulalltag zu fördern. - Faktenbasiert und wohltuend sachlich.
Ob sie es wollen oder nicht, Lehrerinnen und Lehrer und Schulleitende werden heute täglich mit dem Thema digitale Medien konfrontiert:

Warum Medienkompetenz?


Digitale Medien spielen im ausserschulischen Leben der Schülerinnen und Schüler eine wichtige Rolle und beeinflussen schon dadurch den Schulalltag beträchtlich. Zugleich ist Medienkompetenz heute zu einer Art vierter Kulturtechnik geworden, neben Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Schule kommt also nicht umhin, selber Medienbildung zu vermitteln. Dies ist jedoch keine einfache Aufgabe, da viele Fachleute von heute selber noch keine „digitale Natives“ sind, also nicht von Geburt an mit digitalen Medien konfrontiert wurden und einen anderen Erfahrungshintergrund mit digitalen Medien haben als ihre Schülerinnen und Schüler.

Neuer Leitfaden


Wissen tut also Not im Bereich „Jugend und Medien“. Genau dieses Wissen vermittelt der Leitfaden „Medienkompetenz im Schulalltag“, den das Nationale Programm „Jugend und Medien“ des Bundesamts für Sozialversicherungen soeben publiziert hat. Der Leitfaden richtet sich an Lehrpersonen, Schulleitende und weitere Fachpersonen aus dem schulischen Umfeld. Die digitalen Medien werden darin weder verteufelt noch verherrlicht, sondern faktenbasiert und in wohltuend sachlichem Ton von verschiedensten Seiten beleuchtet. Die Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachhochschulen und Fachstellen erarbeitet.

Fakten


In einem ersten Teil liefert der Leitfaden Fakten zum Umgang der Kinder und Jugendlichen mit (digitalen) Medien. Dabei räumt er zugleich mit gängigen Vorurteilen auf. So sind zum Beispiel Treffen mit Freunden und sogar die Lektüre eines Buches für die Jugend von heute nicht weniger wichtig als für diejenige vor 15 Jahren. Basierend auf dieser Situationsanalyse zeigt er auf, welche Inhalte und Kompetenzen im Bereich digitaler Medien die Schule den Kindern und Jugendlichen heute vermitteln sollte und kann.

Medienbildung


Der zweite Teil des Leitfadens zeigt praktische Möglichkeiten, wie Medienbildung im Schulunterricht stattfinden kann. Auf eine detaillierte Auflistung von stufen- und fachspezifischen Inhalten wird dabei verzichtet, weil dies Aufgabe der Lehrpläne ist. Zudem zeigt der zweite Teil des Leitfadens Wege zum Schutz der Schülerinnen und Schüler vor Risiken und zum Umgang mit missbräuchlicher Mediennutzung.

Rahmenbedingungen


Ein dritter Teil schliesslich zeigt auf, unter welchen Bedingungen die Förderung der Medienkompetenz im Unterricht gelingen kann. Dabei werden auch mögliche Hindernisse und Gefahren für die Lehrpersonen und Schulen im Umgang mit dem Thema angesprochen. Eine erste, nicht zu unterschätzende Herausforderung besteht bereits darin, „das Zeitalter der digitalen Medien“ überhaupt „als unumkehrbare Realität anzuerkennen“. Schliesslich werden auch Rechtsfragen und Sicherheitsfragen thematisiert, insbesondere Fragen zum Datenschutz, zum Beispiel im Umgang mit E-Mail, mit Netzwerken, mit Cloud-Diensten und natürlich mit dem Schulen-Webauftritt.


Mehr Informationen und Link zum Herunterladen der Broschüre:
Bundesamt für Sozialversicherungen: Medienkompetenz im Schulalltag – neuer Ratgeber unterstützt Lehrkräfte und Schulleitungen