i-web: Die Stadt Gossau nutzt seit Oktober 2012 die Parkkartenverwaltung der i-web zur Bewirtschaftung der erweiterten blauen Zone. Wie kam es dazu? Florian Hafner: Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt in Gossau nur eine sehr kleine erweiterte blaue Zone, für die wir Parkkarten ausgaben. Damals erfassten wir die Kundendaten in einer Excel-Datei und schrieben die Parkkarten von Hand. Neu wurde die bewirtschaftete Parkplatzzone auf die ganze Stadt ausgedehnt. Dafür brauchten wir eine Applikation, an die wir zwei Anforderungen stellten: Sie sollte Online-Anträge und eine Online-Zahlung erlauben, und die Einwohner sollten ihre Parkkarte selber zu Hause drucken können.
Wir erhielten zwei Offerten, von denen jedoch nur diejenige der i-web die Kriterien erfüllte. Diese Lösung bot sich auch deshalb an, weil wir bereits unseren Webauftritt und unseren Online-Schalter zusammen mit i-web betreiben. Wir mussten also kein neues System einrichten. Wir nehmen im Einwohneramt auch Reservationen für die Gemeinde-GA, Wohnsitzbestätigungs- und Heimatausweisbestellungen, An- und Abmeldungen und vieles mehr via Online-Schalter entgegen. Die Parkkartenanträge werden über dasselbe System bearbeitet wie die anderen Online-Schalter-Geschäfte.
i-web: Welche Erfahrungen haben Sie mit der Parkkartenverwaltung gemacht? Florian Hafner: Da es eine neue Applikation war, die noch niemand im Einsatz hatte, waren am Anfang einige Anpassungen erforderlich, bis wirklich alles so lief, wie wir es uns vorgestellt hatten. Inzwischen sind aber alle Schönheitsfehler behoben, und die Applikation funktioniert tip-top.
i-web: Wo beziehen die Gossauer heute normalerweise ihre Parkkarten? Florian Hafner: Das ist unterschiedlich. Die Parkkarten für die gebührenpflichtigen weissen Parkfelder sind nur am Schalter erhältlich. Ebenso die Spezialkarten für Handwerker und Ärzte, weil wir dort besondere Abklärungen vornehmen. Die Pendler- und die Anwohnerkarten dagegen sind online erhältlich und werden häufig online bestellt. Dasselbe gilt auch für die datierten Tagesparkkarten.
i-web: Für gewisse Parkkarten verlangen Sie ja einen Nachweis, den man im Online-Schalter hochladen muss. Florian Hafner: Ja, die Pendlerkarte ist für das gesamte Stadtgebiet gültig. Sie kostet den vollen Preis und ist ohne irgendwelchen Nachweis erhältlich. Wer diese Karte online bezieht, muss nur das Formular ausfüllen und online bezahlen und kann die Karte dann sofort ausdrucken. Diese Parkkartenbezüge werden ohne unser Zutun automatisch bewilligt.
Die Anwohnerkarten kosten knapp die Hälfte der Pendlerkarten, gelten aber einzig im Wohnsektor des Fahrzeughalters. Um dies zu kontrollieren, verlangen wir den Fahrzeugausweis. So können wir prüfen, ob das Fahrzeug wirklich auf die uns gemeldete Person und Wohnadresse lautet.
i-web: Ist der Upload des Fahrzeugausweises für die Anwohner kein Hindernis beim Online-Dienst? Florian Hafner: Nicht unbedingt. Viele fotografieren den Fahrzeugausweis mit ihrem Handy. Für uns spielt es keine Rolle, wie das Dokument kopiert wurde. Wir müssen es einfach lesen können.
i-web: Die Anwohnerkartenanträge prüfen sie also manuell. Florian Hafner: Ja, wir prüfen, ob der Antragssteller für den Bezug dieser Karte berechtigt ist. Dies geschieht in der Pendenzenverwaltung des Online-Schalters. Auch bei Geschäftsinhabern prüfen wir die Parkkartenanträge. Von ihnen verlangen wir ebenfalls den Fahrzeugausweis und zudem einen Handelsregister-Auszug, um zu klären, ob die Person wirklich Inhaber ist und ob ihr das Fahrzeug gehört.
i-web: Bei vielen Parkkartentypen gibt es ja Monats- und Jahreskarten. Werden hier eher Monats- oder eher Jahreskarten bezogen? Florian Hafner: Die meisten Leute beziehen monatlich eine neue Parkkarte. Deshalb ist es auch so wichtig, dass der Parkkartenbezug einfach ist.
i-web: Sie ermöglichen und verlangen ja bei allen Parkkartenanträgen eine Online-Zahlung. Wie kommt dies an? Florian Hafner: Für Personen, die dafür ausgerüstet sind, ist der Online-Bezug mit Online-Zahlung sicher der einfachste Weg. Die meisten Leute haben ja eine Kredit- oder Postkarte und sind froh, wenn sie gleich alles zuhause erledigen können und sofort zu ihrer Parkkarte kommen. So müssen sie sich nicht nach unseren Öffnungszeiten richten.
i-web: Welches sind die Hauptgründe, aus denen Personen die Parkkarten am Schalter beziehen? Florian Hafner: Für manche Leute ist es wohl einfacher, kurz am Schalter vorbeizukommen. Manche wollen oder können nicht online bezahlen. Andere haben wohl gar keinen Computer, keinen Internetanschluss oder keinen Drucker, oder sie kommen mit den Geräten nicht zurecht.
Es gibt aber auch spezielle Parkkarten, die wir gar nicht online anbieten, für Handwerker zum Beispiel, und für Ärzte. Bei den Handwerkern gibt es eine spezielle Prüfung durch das Tiefbauamt. Dessen Mitarbeiter prüfen, ob das angegebene Auto wirklich als "fahrende Werkstatt" gelten kann. Ärzte müssen ihren Ärzteausweis am Schalter vorweisen.
i-web: Wie gehen Sie bei Parkkartenbezügen am Schalter vor. Erfassen Sie auch diese in der Applikation? Florian Hafner: Ja. Wir haben in der internen Plattform für jeden Parkkartentyp eine Erfassungsmaske. Wir erfassen da die Personendaten und erzeugen gleich das Dokument.
i-web: Welches ist Ihr Fazit nach einem Jahr elektronischer Parkkartenverwaltung? Florian Hafner: Es ist eine gute Applikation, die klare Vorteile bringt. Sie bietet interessante Funktionen und erleichtert die Arbeit. Einige Funktionen mussten gemeinsam optimiert werden, weil die Applikation neu entwickelt wurde. Wir bieten viele verschiedene Parkkartentypen an. Ohne Applikation wäre das sicherlich komplizierter und ein Mehraufwand.
i-web-Produkte in Gossau:
- Webauftritt Gemeinde, Online-Schalter, Bürgerkonto
- Formularpool, GA-Reservationssystem, i-Payment, SuisseID-Login
- Ratsinformationssystem, Ortsplan-Modul
- Virtuelle Dienste, Comm-Modul
- Raumreservation (RBS)
- Webauftritte Schule Gossau, Stadtwerke Gossau, Sozialdienst Region Gossau, Gossau Fürstenlandsaal